Die Fläche, die mit Blattmetall belegt wird, muss zunächst polimentiert werden. Poliment ist Tonerde, die natürlicherweise in rot, schwarz, gelb und weiss vorkommt. Poliment kann auch passend zum Bild eingefärbt werden. Die polimentierte Fläche wird mit dem Hund, einem speziellen Borstenpinsel, abgerieben um sie zu glätten. Später wird die Polimentfarbe beim Durchreiben, dem sog. Antikmachen, wieder sichtbar.
Das Blattmetall wird auf dem Vergolderkissen mit dem Vergoldermesser in die gewünschte Breite geschnitten.
Blattmetall hat eine Dicke von 1/8000 - 1/10000 mm und wird in der Goldschlägerei hergestellt. Die unterschiedlichen Legierungen der Blattmetalle ergeben verschiedene Farben.
Das zugeschnittene Blattmetall wird mit dem Anschiesser, einem speziellen Flachpinsel, zum Rahmen transportiert und dort auf die polimentierte Fläche gelegt. Der Vorgang heisst Anschiessen, weil
es eine kleine ruckartige Bewegung ist, mit der das Blattmetall auf den Rahmen gebracht wird.
Mittels Spritwasser wird Leim aus dem Untergrund gelöst, welcher dem Blattmetall dann die Haftung auf dem Rahmen gibt.
In früheren Zeiten hatten die Vergolder den Ruf Schluckspechte zu sein, da sie statt Industriesprit Branntwein verwendeten. Und diesen sollen sie nach dem Vergolden auch getrunken haben.
Blattmetalle können mit einem Achatstein, der wie ein Stift gefasst ist, poliert werden und bekommen dadurch einen wunderbaren Glanz. Auf dem Bild sieht man deutlich den Unterschied zwischen poliertem und mattem Gold.
Auch Ornamente werden poliert um ihre Form deutlicher hervorzuheben. Dieses Blumenornament auf Karnisprofil ist ein klassisches Ornament des Stils Louis XIV.